In seinem Leserbrief bestreitet Pfarrer Reinhard Möller, dass Allah ein Name für den einen Gott der Juden, Christen und Muslime sei. Nach Möller ist Allah mit dem jüdisch-christlichen Gott unvereinbar. Nun ist aber unbestritten, dass die drei monotheistischen Religionen aus
In seinem Leserbrief bestreitet Pfarrer Reinhard Möller, dass Allah ein Name für den einen Gott der Juden, Christen und Muslime sei. Nach Möller ist Allah mit dem jüdisch-christlichen Gott unvereinbar. Nun ist aber unbestritten, dass die drei monotheistischen Religionen aus dem gleichen Wurzelgrund Abrahams entstanden sind und im praktischen Vollzug viele Analogien aufweisen. Selbstverständlich haben die drei Religionen ihre eigenen Kulturen entwickelt und sich dabei leider auch in viele Strömungen und Kirchen aufgespalten. Dass Allah ein Gottesname ist, der den gleichen Gott meint wie die christliche und jüdische Tradition, ist mir in Indonesien recht unter die Haut gegangen. Dort wird im katholischen Gottesdienst ständig zu Allaku (Allah, Gott) gebetet. Im grössten muslimischen Land der Erde wird also von den Katholiken der gleiche Gottesname verwendet wie von den Muslimen.
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Pfr. Walter Signer (Zürich)
Zu «Allah und der christlich-jüdische Gott» von Pfr. Reinhard Möller sei eine Frage erlaubt: Warum eigentlich wollen so viele Gottesgelehrte, ob sie nun Möller oder Ratzinger heissen, immer nur für sich selber, für ihre eigene Religion und Konfession «den einzigen wahren Gott» in Anspruch nehmen? Führt das weiter? Und führt es uns «näher mein Gott zu Dir»? Genauso erschallte damals der heillose Ruf: «Deus lo volt!» Und dann haben die famosen Christen von ihrem Glauben an «einen Gott heiliger Gerechtigkeit und versöhnender Gnade» in Jerusalem ein entsetzliches Zeugnis abgelegt: Sie haben die Sarazenen erwürgt und die Juden in ihren Synagogen verbrannt! - Lessing, Nathan der Weise und die Ringparabel lassen freundlich grüssen.
Martin Meyer (Lenzburg)
Wie kann ein Kirchenmann heutzutage behaupten, dass Allah «etwas anderes» sei als Gott? Es zeugt auch von historischer Arglosigkeit, wenn man behauptet, Allah sei einer der 360 vorislamischen Götzen gewesen. Man weiss, dass damals schon eine abstrakte Gottesvorstellung existierte, die nach Vernichtung des Götzendienstes weiterbestand. In den Aussagen des Pfarrers Möller vermuten wir bestenfalls eine Verwechslung mit El-Lat, einer Gottheit, die auch vernichtet wurde. Allah ist ein abstrakter Begriff, synonym mit dem jüdischen Elohim. Allah hat auf Arabisch 99 Anreden, vom Barmherzigen, Einzigen usw. Im heiligen Quran, Sure 112, steht: «Sprich: Er ist Gott, der Einzige (Vers 1), weder zeugt Er, noch ist Er gezeugt worden (Vers 3).» In der heutigen Zeit sollte man eher zusammenrücken und die gemeinsamen Werte suchen, statt die Religionen gegeneinander auszuspielen.
Dora Shafy (Solothurn)
Der Islam ist als Religion eine Bestätigung der früheren Offenbarungen, begonnen beim Patriarchen Abraham bis Moses und Jesus. Somit ist der Allah des Islams nichts anderes als der Gott Abrahams, Mosis und Jesu. Dies geht aus verschiedenen Suren des Korans hervor. Als Beispiel erlaube ich mir zwei Suren zu zitieren: 2. Sure (die Kuh = al-Bakara): «Dieses Buch (der Koran) ist eine Richtschnur für die Frommen, die an das glauben, was wir dir offenbarten, auch an das, was vor dir offenbart wurde, und die auf das Jenseits fest vertrauen . . .» 5. Sure (der Tisch = al-Maida): «Wir haben Jesus, den Sohn der Maria, den Fussstapfen der Propheten folgen lassen, bestätigend die Thora, welche in ihren Händen war, und gaben ihm das Evangelium, das Leitung und Licht war, den Gottesfürchtigen zur Leitung und Erinnerung. Die Besitzer des Evangeliums sollen nun nach den Offenbarungen Allahs darin urteilen; wer aber nicht nach den Offenbarungen Allahs urteilt, der gehört zu den Frevlern . . .»
Es stimmt, dass der Prophet Mohammed eigenhändig die Götzen in Mekka zerstört hat. Hat Abraham vor ihm nicht seinen Vater und sein Volk verlassen, weil sie Götzen verehrten, um danach auf seiner Wanderschaft die Offenbarung des einzigen Gottes entgegenzunehmen? Besonders tendenziös ist die Behauptung, wonach arabische Christen das Wort Allah vermeiden, wenn sie von Gott in Arabisch sprechen. In sämtlichen Evangelien in arabischer Sprache wird das Wort Allah gebraucht.
Obeid Obeid (Zürich)